Gurt statt Handy

Noch bis Donnerstag wird die Berliner Polizei in einer Schwerpunktaktion verstärkt auf die Einhaltung von Gurtpflicht und Handyverbot am Steuer achten. Insbesondere in den Morgenstunden soll im Umfeld von Grundschulen und Kitas gezielt überprüft werden, ob Kinder ordnungsgemäß mit Kinderrückhalteeinrichtungen gesichert sind.

Eine gefährliche Sorglosigkeit und Bequemlichkeit muss den Fahrzeugführern und Mitfahrern unterstellt werden, die darauf verzichten, ihre Sicherheitsgurte anzulegen. Bei Verzicht auf den „Lebensretter Nummer 1“ im Straßenverkehr ist ein Aufprall mit nur 50 km/h vergleichbar mit einem Kopfsprung aus der dritten Etage eines Hauses. Obwohl ungesicherte Kinder bei solchen Geschwindigkeiten wie ein Geschoss nach vorne katapultiert werden und schwerste Verletzungen erleiden können, sind mitfahrende Kinder der Unvernunft der Eltern schutzlos ausgeliefert. Nicht selten werden sie nur unvorschriftsmäßig oder gar ohne jegliche Sicherung im Auto mitgenommen. Bei einer vergleichbaren Schwerpunktaktion im letzten November hatten 2.601 Fahrzeuginsassen nicht die vorgeschriebenen Gurte angelegt, 177 Kinder waren zudem unvorschriftsmäßig oder gar nicht gesichert.

Auch acht Jahre nach der Einführung des Verbotes werden bei der täglichen Verkehrsüberwachung viele Fahrzeugführer beobachtet, die sorglos und ungeniert während der Fahrt mit dem Handy in der Hand telefonieren. Diese sind meist an ihrer unsicheren oder sonst auffälligen Fahrweise im Straßenverkehr zu erkennen. Obwohl den Autofahrern eine Geldbuße von 40 Euro und ein Punkt in Flensburg drohen, wurden bei der genannten Schwerpunktaktion 1.233 Auto- und Radfahrer mit einem Handy am Ohr ertappt. Insgesamt sind im vergangenen Jahr rund 21.000 Verstöße zur Anzeige gebracht worden.

Mit der Aktion möchte die Polizei alle Verkehrsteilnehmer dazu bewegen, sich vorschriftsmäßig im Straßenverkehr zu verhalten und somit einen wesentlichen Beitrag zur Unfallverhütung sowie zur Minderung von Unfallfolgen zu leisten.