Am Görlitzer Park beginnen die Bauarbeiten
Mit dem geplanten Zaun um den Görlitzer Park wird es ernst: Offiziell haben die Bauarbeiten für die umstrittene Umfriedung am 23. Juni begonnen, doch fehlt davon am »Tag Z«, wie das Datum von den Gegnern des Zaunbaus getauft wurde, noch jede Spur.
Dafür sind mehrere Hundert Menschen zur abendlichen Demo am Spreewaldplatz gekommen. »Tower besetzen – Görli verteidigen – Holen wir uns die Stadt zurück«, steht auf einem der Transparente, »Der Görli bleibt auf« auf einem anderen. Es sind Menschen aus der Nachbarschaft, teilweise Familien mit Kindern, die hier gegen die nächtliche Schließung des Görlis demonstrieren.

Von 22 bis 6 Uhr (im Sommer 23 bis 6 Uhr) soll der Park nach Willen des Senats geschlossen werden, um die Drogenkriminalität einzudämmen. Doch viele Anwohnende sehen in den Plänen reine Symbolpolitik und befürchten, dass es eher zu einer Verdrängung der Dealer in die umliegenden Wohngebiete kommt. Weiterhin ungeklärt bleibt auch die Frage, wie sich die nächtliche Schließung mit der geplanten Verlängerung der Tramlinie M10 verträgt, die geradewegs durch den Park führen soll – angeblich hat die BVG dafür »technisch gut umsetzbare Lösungen« parat.
Das Bezirksamt hatte sich von Anfang an gegen die Zaunbaupläne gestellt und Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht, nachdem die Senatsverwaltung das Verfahren an sich gezogen hatte.
Am Montagabend bleibt die Stimmung friedlich, und auch am Folgetag, als eine Baufirma einzelne Flächen für die Lagerung von Baumaterialien absperrt, kommt es zu keinen Auseinandersetzungen zwischen dem Grüppchen Demonstrierender und der Polizei. Bleibt abzuwarten, wie es weitergeht, denn erklärtes Ziel der Gegner ist weiterhin das Verhindern der Zaunbaus. Geplant ist die Fertigstellung bis Jahresende.
Erschienen in der gedruckten KuK vom Juli 2025 (auf Seite 1).